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Tragödie in Santo Domingo: Mindestens 98 Tote nach Disco-Dacheinsturz

today09.04.2025

Hintergrund

Ein verheerendes Unglück erschüttert die Dominikanische Republik: In der Hauptstadt Santo Domingo stürzte gestern Nacht das Dach der beliebten Diskothek „Jet Set“ während eines Konzerts ein. Mindestens 98 Menschen verloren dabei ihr Leben, über 150 weitere wurden verletzt. Rettungskräfte suchen weiterhin fieberhaft nach Überlebenden unter den Trümmern, da Dutzende Menschen noch vermisst werden.

Chaos während eines Merengue-Konzerts

Tragödie in Santo Domingo: Mindestens 98 Tote nach Disco-Dacheinsturz
809 New York Magazine, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Das Unglück ereignete sich während eines Auftritts des bekannten Merengue-Sängers Rubby Pérez. Kurz nach Mitternacht, etwa eine Stunde nach Konzertbeginn, gab die Dachkonstruktion plötzlich nach und stürzte auf die feiernden Gäste. Enrique Paulino, Manager von Pérez, beschrieb die dramatischen Momente: „Es passierte ganz plötzlich. Ich dachte, es gibt ein Erdbeben, also warf ich mich auf den Boden und bedeckte meinen Kopf.“

Augenzeugin Iris Peña schilderte, wie Teile der Decke „wie Staub“ auf die Gäste fielen. Die anfängliche Verwirrung schlug schnell in Panik um, als die Ausmaße des Einsturzes deutlich wurden. Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen sich zwischen 500 und 1.000 Menschen in der Diskothek aufgehalten haben.

Prominente unter den Opfern

Zu den bestätigten Todesopfern zählen mehrere Prominente. Der Saxophonist der Band von Rubby Pérez kam bei dem Einsturz ums Leben. Auch der ehemalige Baseball-Star Octavio Dotel, der 2011 mit den St. Louis Cardinals die World Series gewann, konnte zwar geborgen werden, starb aber auf dem Weg ins Krankenhaus. Ebenso verlor Tony Blanco, ein weiterer ehemaliger MLB-Spieler, sein Leben bei dem Unglück.

Besonders tragisch: Auch Nelsy Cruz, die Gouverneurin der Provinz Montecristi, befindet sich unter den Todesopfern. Zunächst gab es widersprüchliche Berichte über das Schicksal des Hauptkünstlers Rubby Pérez, doch inzwischen wurde auch sein Tod bestätigt.

Aufwändige Rettungsaktion

Juan Manuel Méndez, Leiter des Katastrophenschutzes, koordiniert den Einsatz von mehr als 370 Rettungskräften. „Solange es noch Hoffnung gibt, arbeiten wir weiter. Es gibt Anzeichen, die uns glauben lassen, dass es noch Überlebende geben könnte“, erklärte er. Die Rettungskräfte setzen dabei auch Wärmebildkameras ein, um mögliche Überlebende unter den Trümmern zu lokalisieren.

Vor den umliegenden Krankenhäusern warten verzweifelte Angehörige auf Nachrichten von ihren Lieben. Viele beklagen die mangelnde Information über das Schicksal der Vermissten. Die medizinischen Einrichtungen arbeiten unter Hochdruck, um die große Zahl der Verletzten zu versorgen.

Ursache noch unklar

Was genau zum Einsturz des Daches führte, ist derzeit noch Gegenstand der Untersuchungen. Die Betreiber des Nachtclubs haben erklärt, dass sie mit den Behörden vollumfänglich kooperieren, um die Hintergründe des Unglücks zu klären. Experten vermuten, dass strukturelle Probleme oder eine Überlastung der Dachkonstruktion ursächlich sein könnten.

Staatspräsident Luis Abinader besuchte die Unglücksstelle und drückte sein tiefes Bedauern aus. Auf der Plattform X schrieb er: „Wir bedauern zutiefst die Tragödie, die sich im Nachtclub ‚Jet Set‘ ereignet hat. Alle Rettungskräfte leisten die notwendige Unterstützung und arbeiten unermüdlich an der Bergung. Unsere Gebete sind bei den betroffenen Familien.“

Die Dominikanische Republik ist bekannt für ihre Strände und lebendige Partykultur. Laut dem Tourismusministerium besuchten im vergangenen Jahr über elf Millionen Menschen das Land. Der tragische Vorfall wirft nun ein Schlaglicht auf mögliche Sicherheitsdefizite in beliebten Veranstaltungsorten.

Dachkonstruktion

Geschrieben von: RadioMonster.FM