Trauer in der Musikszene: Dennis Scheider von Muff Potter verstorben

Die deutsche Musikszene trauert um einen ihrer prägenden Künstler: Dennis Scheider, langjähriger Gitarrist der Indie-Rock-Band Muff Potter, ist im Alter von 47 Jahren verstorben. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Scheider gestern, am 30. März 2025. Die Nachricht löste eine Welle der Betroffenheit unter Fans und Wegbegleitern aus. Mit seiner musikalischen Kreativität und seinem einzigartigen Humor hinterlässt er eine Lücke, die weit über seine Band hinausreicht.

Ein Leben für die Musik

Dennis Scheider begann seine Karriere bei Muff Potter im Jahr 1997, als er als Ersatz für den Gründungsgitarristen Bernd Ahlert zur Band stieß. In den folgenden Jahren prägte er maßgeblich den unverwechselbaren Sound der Gruppe. Bis zur vorübergehenden Auflösung der Band im Jahr 2009 war er an allen Alben beteiligt, darunter auch am letzten Werk vor der Pause, „Gute Aussicht“.

In der offiziellen Mitteilung der Band auf ihren Social-Media-Kanälen heißt es: „Unser Freund Dennis Scheider ist gestern nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Mit 47 Jahren viel zu früh! Wir sind schockiert und fassungslos. Dennis hat die Band Muff Potter über lange Jahre ganz entscheidend mitgeprägt. Natürlich in seiner Funktion als Gitarrist, Komponist und Texter, vor allem aber durch seinen unverwüstlichen Optimismus, seine Offenheit und nicht zuletzt seinen ganz eigenen, speziellen Witz. Wir sind unendlich dankbar, dass wir diese lange und intensive Zeit mit dir verbringen durften, Dennis. Du wirst für immer in unseren Herzen sein.“

Musikalische Vielfalt jenseits von Muff Potter

Nach der ersten Auflösung von Muff Potter blieb Scheider musikalisch aktiv. 2016 gründete er das Projekt Hotel Schneider und veröffentlichte das Album „Zurück in den Ring“. Als Muff Potter ab 2018 ihre Reunion starteten, war Scheider zunächst wieder dabei, entschied sich aber 2020 erneut auszusteigen.

Sein jüngstes musikalisches Projekt war die Band „Die Tiere“, mit der er erst vor wenigen Wochen, im Mai 2024, die EP „Wir wollen nichts“ veröffentlicht hatte. Neben seiner Tätigkeit als Musiker war Scheider auch als Produzent aktiv und leitete das Label Richard Mohlmann Records sowie die Filmproduktionsfirma Sure Shot Film.

Trauer und Anteilnahme in der Musikwelt

Die Nachricht von Scheiders Tod löste eine Welle der Trauer in der deutschen Musikszene aus. Viele Kollegen und Weggefährten meldeten sich mit bewegenden Worten zu Wort. Ingo Knollmann, Sänger der Punkband Donots, teilte seine Erinnerungen: „Mann, Dennis… gerade vorgestern hab ich beim Gassigehen noch Deine tolle Stimme auf den Ohren gehabt und gedacht: Ey, wie geil war das eigentlich damals, als wir mit Donots x Muff Potter immer ‚Oyster‘ von Jawbreaker gecovert haben und ab der Hälfte des Songs auf Festivals immer die jeweils andere Band übernommen hat? Wie angenehm war das, mit Dir Piano für Eure Platten aufzunehmen? Und was für ein wundervoll angenehmer, entspannter, lieber und talentierter Typ warst Du, bitte? Ich bin schockiert, dass Du nicht mehr da bist.“

Auch Chuck Ragan äußerte sein Beileid mit den Worten: „Es tut mir schrecklich leid, das zu hören, meine Freunde. Herzzerreißend…. Liebe und Licht an euch alle und die Familie des sweeten Dennis.“

In ihrer Mitteilung erinnert die Band an ein Zitat, das nun besonders bewegend wirkt: „Alles was ist, alles was war / Wir sind immer noch hier, wir sind immer noch da.“ Mit diesem Gedanken schließen die verbliebenen Bandmitglieder ihre Nachricht und fügen hinzu: „Bitte habt Euch lieb, die Zeit ist kurz.“

Mit Dennis Scheider verliert die deutsche Indie- und Punkrock-Szene nicht nur einen talentierten Musiker, sondern auch eine Persönlichkeit, die durch ihre menschliche Art viele berührt hat. Sein musikalisches Erbe wird durch die zahlreichen Veröffentlichungen, an denen er beteiligt war, weiterleben.