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Türkische Filmikone Filiz Akın verstorben: Eine Legende des Yeşilçam-Kinos verabschiedet sich

today22.03.2025

Hintergrund

Die türkische Filmwelt trauert um eine ihrer größten Ikonen: Filiz Akın ist heute im Alter von 82 Jahren verstorben. Die legendäre Schauspielerin, die als eine der „vier Blätter des Kleeblatts“ des türkischen Yeşilçam-Kinos galt, erlag nach längerer Krankheit den Folgen einer Lungenentzündung und verschiedener Infektionen in einem Krankenhaus in Istanbul. Seit September letzten Jahres kämpfte die Schauspielerin mit gesundheitlichen Problemen und wurde im Januar dieses Jahres mit einem Ambulanzflugzeug von Bodrum nach Istanbul verlegt.

Das Leben einer Filmlegende

Türkische Filmikone Filiz Akın verstorben: Eine Legende des Yeşilçam-Kinos verabschiedet sich

Filiz Akın wurde am 2. Januar 1943 in Ankara als Suna Akın geboren. Ihre Karriere begann 1962, als sie einen Schönheitswettbewerb der Zeitschrift „Artist“ gewann. Ihr Filmdebüt gab sie kurz darauf in „Akasyalar Açarken“ (Wenn die Akazien blühen) unter der Regie von Memduh Ün, was den Beginn einer glänzenden 13-jährigen Filmkarriere markierte.

In den späten 1960er und 1970er Jahren stieg sie zu einer der gefragtesten Schauspielerinnen des türkischen Kinos auf. An der Seite berühmter männlicher Kollegen wie Tarık Akan, Cüneyt Arkın, Kadir İnanır und Ediz Hun schuf sie unvergessliche Filmmomente, die bis heute das kulturelle Gedächtnis der Türkei prägen.

Zu ihren bekanntesten Filmen zählen Klassiker wie „Gurbet Kuşları“ (1964), „Ankara Ekspresi“ (1970), „Umutsuzlar“ (1971), „Tatlı Dillim“ (1972) und „Acı Hayat“ (1973). Für ihre Rolle in „Ankara Ekspresi“ wurde sie 1971 beim renommierten Antalya Filmfestival mit dem Goldenen Orangen-Preis (Altın Portakal) als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Zusammen mit Türkan Şoray, Hülya Koçyiğigit und Fatma Girik bildete Akın das legendäre Quartett der führenden Schauspielerinnen des Yeşilçam-Kinos. Diese vier Frauen prägten eine ganze Ära des türkischen Films und wurden zu kulturellen Ikonen.

Nach ihrer aktiven Filmkarriere widmete sich Akın von 1975 bis 1981 auch dem Gesang. 1989 kehrte sie mit der TV-Serie Geçmiş Bahar Mimozaları auf die Bildschirme zurück. Neben der Schauspielerei arbeitete sie als Moderatorin, Kolumnistin und Autorin. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, darunter „Güzelliklere Merhaba“ (1992) und „Hayata Merhaba“ (2005).

Ihre langjährigen Aufenthalte in Europa bereicherten ihre kulturelle Identität und machten sie zu einer weltoffenen Persönlichkeit, die Brücken zwischen verschiedenen Kulturen schlagen konnte. In einem ihrer bekanntesten Zitate verglich sie ihre Beziehung zum Kino mit einer Liebesbeziehung: „Ich vergleiche meine Beziehung zum Kino mit einer Liebesbeziehung; bevor das Kino mich verlässt, verlasse ich das Kino.“

Im Jahr 2002 erhielt Akın die Diagnose Nasopharynx-Krebs, den sie erfolgreich bekämpfen konnte. Nach ihrer Genesung wurde sie zu einer wichtigen Stimme im Kampf gegen Krebs und engagierte sich in verschiedenen Aufklärungskampagnen. Durch ihre offene Art, mit der Krankheit umzugehen, wurde sie zu einer Inspiration für viele Betroffene.

Das türkische Gesundheitsministerium veröffentlichte heute eine Erklärung zu ihrem Tod: „Filiz Akın, eine der wertvollen Persönlichkeiten des türkischen Kinos, ist im Krankenhaus verstorben, wo sie seit einiger Zeit behandelt wurde. Wir sprechen ihrer Familie, ihren Angehörigen und der Kunstgemeinschaft unser Beileid aus für Filiz Akın, die unvergessliche Spuren in unserer Filmgeschichte hinterlassen hat.“

Über die Trauerfeier für die Schauspielerin werden in den kommenden Tagen weitere Informationen bekanntgegeben. Mit Filiz Akın verliert die Türkei nicht nur eine herausragende Schauspielerin, sondern auch eine elegante, kultivierte Persönlichkeit, die über Generationen hinweg die Herzen der Menschen berührt und das kulturelle Leben des Landes nachhaltig prägte.

Geschrieben von: RadioMonster.FM


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