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Selbst mehr als zehn Jahre nach seinem Tod bleibt Udo Jürgens eine der prägenden Figuren der deutschsprachigen Musiklandschaft. Der österreichische Ausnahmekünstler, der mit bürgerlichem Namen Jürgen Udo Bockelmann hieß, hinterließ ein musikalisches Vermächtnis, das Generationen überdauert und bis heute Menschen aller Altersgruppen berührt. Mit über 105 Millionen verkauften Tonträgern und einer beeindruckenden Karriere von fast sechs Jahrzehnten hat er einen unauslöschlichen Fußabdruck in der Musikgeschichte hinterlassen.
Am 30. September 1934 in Klagenfurt geboren, wuchs Udo Jürgens im Schloss Ottmanach in Kärnten auf. Seine Familie bot ihm ein privilegiertes Umfeld – seine Mutter Käthe Arp und sein Vater Rudolf Bockelmann, der als Bürgermeister von Ottmanach fungierte, förderten früh sein musikalisches Talent. Doch der Weg zum internationalen Ruhm war keineswegs vorgezeichnet. Erst mit seinem Sieg beim Grand Prix Eurovision de la Chanson 1966 mit dem Lied „Merci, Chérie“ gelang ihm der internationale Durchbruch.
Was Udo Jürgens von vielen anderen Künstlern seiner Zeit unterschied, war seine stilistische Vielseitigkeit. Er bewegte sich mühelos zwischen Schlager, Chanson, Jazz und Popmusik und schuf dabei einen unverwechselbaren Sound, der sowohl eingängig als auch anspruchsvoll war. Seine Kompositionen wie „Griechischer Wein“, „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 Jahren“ sind heute Klassiker, die jeder mitsingen kann.
Jürgens‘ Privatleben war ebenso facettenreich wie seine Karriere. Aus seiner Ehe mit Erika Meier (1963-1989) gingen seine Kinder John und Jenny hervor. Wie seine Tochter Jenny in der ARD-Show „Udo Jürgens Forever“, die dieses Jahr im Dezember ausgestrahlt wird, betont, war er nicht nur der große Star, sondern vor allem ein liebevoller Vater: „Mit den Zuschauern teilen wir unsere Erinnerungen an den Menschen Udo Jürgens… das schafft eine Wohnzimmer-Atmosphäre.“
Im Jahr 2007 nahm Jürgens zusätzlich zu seiner österreichischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft an – ein Land, das für ihn zur zweiten Heimat geworden war. Zum Zeitpunkt seines Todes befand er sich in einer langjährigen Beziehung mit der Journalistin Michaela Moritz und lebte ein erfülltes Leben, sowohl beruflich als auch privat.
Der 21. Dezember 2014 markierte einen Einschnitt in der Musikwelt: Udo Jürgens starb im Alter von 80 Jahren an Herzversagen während eines Spaziergangs in Münsterlingen in der Schweiz. Sein letzter öffentlicher Auftritt fand nur neun Tage zuvor in der Helene Fischer Show statt – ein bewegender Abschluss einer glanzvollen Karriere.
Die Anteilnahme war überwältigend. Nach einer Gedenkfeier in Zürich wurde seine Urne zunächst im Wiener Rathaus aufgestellt, bevor er schließlich im Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Wiener Zentralfriedhof seine letzte Ruhestätte fand. Der Grabstein, gestaltet von seinem Bruder Manfred Bockelmann, spiegelt die künstlerische Sensibilität wider, die die Familie Bockelmann auszeichnete.
Heute, über zehn Jahre nach seinem Tod, erlebt das Werk von Udo Jürgens eine Renaissance. Seine Alben erleben Verkaufshöhen, die selbst zu seinen Lebzeiten bemerkenswert gewesen wären. Posthume Veröffentlichungen wie „Da capo, Udo Jürgens – Stationen einer Weltkarriere“ (2022) und das zum 90. Geburtstag erschienene Album „Udo 90“ (2024) zeigen, wie zeitlos seine Musik ist.
Howard Carpendale, selbst eine Schlagerlegende, würdigt in der Show „Udo Jürgens Forever“ seinen Kollegen mit den Worten: „Für mich war Udo immer ein Vorbild – nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich.“ Diese Wertschätzung spiegelt sich auch in der für nächstes Jahr geplanten Hommage-Tournee „Da Capo Udo Jürgens“ wider, bei der Pepe Lienhard, sein langjähriger Bandleader, mitwirken wird.
Lienhard betont im Interview mit der Süddeutschen Zeitung die anhaltende Faszination für den Künstler: „Es ist schon etwas Besonderes, wenn man sieht, wie viele Menschen noch heute berührt sind von seiner Musik… Wir bringen ihn zurück auf die Bühne – mit modernster Technik und viel Herzblut.“
Was Udo Jürgens‘ Werk besonders auszeichnet, ist seine thematische Tiefe. Anders als viele seiner Zeitgenossen scheute er nicht davor zurück, gesellschaftliche Probleme anzusprechen. Seine über 1000 komponierten Lieder thematisieren alles von Dekadenz über Rassismus bis hin zur Drogenproblematik. Er war ein Künstler, der unterhalten konnte, ohne oberflächlich zu sein.
Diese Vielschichtigkeit erklärt, warum er bis heute den Rekord für die meisten Platzierungen eines deutschsprachigen Sängers in den Albumcharts hält. Seine Musik spricht Menschen aller Generationen an – ein seltenes Phänomen in der oft schnelllebigen Unterhaltungsbranche.
Gabriela Benesch, die seit Jahren durch Tribute-Shows zu Ehren des Sängers führt, bringt diese zeitlose Qualität auf den Punkt: „Jeder Abend ist eine Reise durch Emotionen – wir spüren alle gemeinsam diese besondere Energie seiner Songs.“
Udo Jürgens war mehr als ein Entertainer – er war ein kulturelles Phänomen, das die deutschsprachige Musikwelt nachhaltig geprägt hat. In seiner Autobiografie „Der Mann mit dem Fagott“ beschrieb er sich selbst als Atheist, doch seine Musik hat etwas fast Spirituelles: Sie verbindet Menschen über Generationen hinweg und schafft gemeinsame Erinnerungen.
Wenn du heute durch die Straßen gehst und plötzlich „Griechischer Wein“ aus einem Café erklingt, wirst du wahrscheinlich Menschen jeden Alters sehen, die mitsummen oder mitsingen. Das ist das wahre Vermächtnis von Udo Jürgens – eine Musik, die nicht altert, sondern reift und immer neue Zuhörer findet.
Während viele Künstler nach ihrem Tod langsam in Vergessenheit geraten, scheint Udo Jürgens‘ Stern nur heller zu leuchten. Seine Familie, allen voran seine Kinder Jenny und John, tragen dieses Erbe mit Stolz weiter und teilen ihre persönlichen Erinnerungen mit den Fans. So bleibt Udo Jürgens lebendig – nicht nur als Ikone der Musikgeschichte, sondern als Mensch, dessen Worte und Melodien weiterhin Trost, Freude und Inspiration spenden.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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