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VfB Stuttgart in der Heimkrise: Heidenheims Last-Minute-Sieg sorgt für sechste Stuttgart-Pleite in Folge

today26.04.2025 4

Hintergrund
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Der VfB Stuttgart erlebt aktuell eine historische Negativserie im eigenen Stadion. Das 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim gestern Abend markiert die sechste Bundesliga-Heimniederlage in Folge – ein historischer Tiefpunkt für die Schwaben. Trotz deutlich mehr Ballbesitz und zahlreicher Torchancen scheiterten die Stuttgarter einmal mehr an ihrer mangelnden Effizienz und wurden durch einen späten Treffer von Mathias Honsak in der 89. Minute bestraft.

Ein Abend voller verpasster Gelegenheiten

VfB Stuttgart in der Heimkrise: Heidenheims Last-Minute-Sieg sorgt für sechste Stuttgart-Pleite in Folge

Schon vor dem Anpfiff schien die Rollenverteilung klar: Der VfB als Champions-League-Anwärter gegen den Aufsteiger aus Heidenheim. Doch was auf dem Papier nach einer einfachen Aufgabe aussah, entwickelte sich zu einem frustrierenden Abend für die Schwaben. Die Gäste aus Heidenheim stellten sich deutlich defensiver auf als erwartet und machten es dem VfB schwer, zu klaren Torchancen zu kommen.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte im Vergleich zum spektakulären 4:4 gegen Union Berlin nur minimal rotiert. Fabian Rieder ersetzte den verletzten Enzo Millot, während die Sturmspitze mit Deniz Undav und Ermedin Demirovic besetzt war. Nick Woltemade nahm zunächst auf der Bank Platz.

Die erste Halbzeit verlief weitgehend ereignisarm. Der VfB hatte zwar mehr vom Spiel, konnte seine Überlegenheit aber nicht in zwingende Torchancen ummünzen. Es fehlte an Kreativität und Präzision im letzten Drittel. Die Heidenheimer konzentrierten sich auf eine stabile Defensive und hatten ihrerseits kaum Offensivaktionen.

Chancenwucher rächt sich bitter

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der VfB den Druck. Besonders Demirovic hatte mehrfach die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber entweder am eigenen Unvermögen oder am stark parierenden Heidenheimer Torwart Müller. Auch der eingewechselte Nick Woltemade konnte trotz guter Ansätze den Ball nicht im Tor unterbringen.

„Wir hatten Ballbesitz und zahlreiche Chancen, die wir nicht nutzen konnten. Es fehlten oft Zentimeter zum Glück“, erklärte ein sichtlich enttäuschter Ermedin Demirovic nach dem Spiel. Sein Teamkollege Nick Woltemade ergänzte: „Der Verlust ist sehr ärgerlich und unerklärlich. Insbesondere in der zweiten Halbzeit hatten wir viele Abschlüsse und Aktionen, aber es fehlte oft der letzte Pass. Das späte Gegentor war bitter.“

Die Quittung für den Stuttgarter Chancenwucher folgte in der 89. Minute: Bei einem der wenigen Konter der Gäste traf Mathias Honsak zum 0:1-Endstand und sorgte damit für Jubel bei den mitgereisten Heidenheimer Fans.

Historische Negativserie im eigenen Stadion

Die Niederlage ist für den VfB besonders schmerzhaft, weil sie einen traurigen Rekord markiert: Sechs Heimniederlagen in Folge gab es in der Vereinsgeschichte noch nie. Seit dem 18. Januar – also seit über drei Monaten – konnten die Stuttgarter kein Heimspiel mehr gewinnen. Eine besorgniserregende Entwicklung für einen Champions-League-Aspiranten.

Trainer Sebastian Hoeneß zeigte sich nach dem Spiel gefasst, aber deutlich enttäuscht: „Es war ein taffer Abend. Heidenheim agierte defensiver als erwartet. Wir hatten unsere Gelegenheiten, mussten diese aber konsequenter nutzen. In der zweiten Halbzeit erhöhten wir den Druck und waren dominant im Strafraum, konnten jedoch kein Tor erzielen. Der Gegentreffer von Heidenheim war ein schwerer Schlag für uns.“

Dennoch blickt der Coach bereits nach vorne: „Trotzdem müssen wir fokussiert bleiben und trainieren, um schnell wieder Siege einzufahren. Wir sind Kämpfer und werden das zeigen.“

Heidenheim feiert wichtigen Auswärtssieg

Während beim VfB die Köpfe hängen, herrscht beim 1. FC Heidenheim pure Freude. Trainer Frank Schmidt war sichtlich stolz auf sein Team: „Wir haben leidenschaftlich verteidigt und wenig zugelassen. Der VfB erhöhte in der zweiten Halbzeit den Druck, aber wir haben standgehalten. Bei einem langen 0:0 kann immer etwas passieren.“

Mit diesem Auswärtssieg festigt der Aufsteiger seine Position im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga – eine beachtliche Leistung für den Liganeuling. „Wir freuen uns über die drei Punkte und den besonderen Moment mit unseren mitgereisten Fans, müssen aber weiter Schritte gehen, um unser Saisonziel zu erreichen“, so Schmidt weiter.

Ausblick: Was bedeutet die Niederlage für den VfB?

Die Heimpleite gegen Heidenheim könnte weitreichende Folgen für die Stuttgarter haben. Der VfB muss um seine Teilnahme an der Champions League bangen und braucht dringend eine Trendwende, besonders im eigenen Stadion. Die Mannschaft wirkt derzeit verunsichert und hat offensichtlich Probleme, ihre spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen.

Besonders bedenklich ist die Situation vor dem anstehenden DFB-Pokalfinale. Wenn der VfB seine Heimschwäche nicht schnellstmöglich in den Griff bekommt, könnte die bislang so erfolgreiche Saison noch einen bitteren Nachgeschmack bekommen.

Für die Fans bleibt nur zu hoffen, dass das Team von Sebastian Hoeneß den Negativtrend stoppt und zu alter Stärke zurückfindet. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits nächste Woche im Auswärtsspiel – vielleicht ein Vorteil, angesichts der aktuellen Heimschwäche.

Chancenwucher

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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