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In einem ueberraschenden Schachzug hat CDU-Chef Friedrich Merz offenbar den Publizisten und Verleger Wolfram Weimer als neuen Kulturstaatsminister ausgewaehlt. Der 60-jaehrige Medienunternehmer soll nach Berichten mehrerer deutscher Leitmedien die Nachfolge der Gruenen-Politikerin Claudia Roth antreten. Diese Personalie kommt unerwartet, da Weimer bislang kaum kulturpolitisch in Erscheinung getreten ist und eher fuer seine wirtschaftsliberalen Positionen bekannt ist. Die offizielle Bekanntgabe wird fuer heute erwartet, wenn die Union ihre Kandidaten fuer das neue Bundeskabinett praesentiert.
Wolfram Weimer, geboren 1964 in Gelnhausen, kann auf eine beeindruckende Karriere im Medienbereich zurueckblicken. Nach seinem Studium der Germanistik und Geschichte an der Goethe-Universitaet Frankfurt begann er seine Laufbahn als Wirtschaftsredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Spaeter uebernahm er Chefredakteursposten bei renommierten deutschen Medien wie der „Welt“, der „Berliner Morgenpost“ und dem „Focus“. Als Gruender des politischen Magazins „Cicero“ und der Weimer Media Group, die Publikationen wie „Business Punk“, „The European“ und den „Wirtschaftskurier“ herausgibt, etablierte er sich als einflussreicher Verleger.
Seine Ernennung ueberrascht Beobachter vor allem deshalb, weil andere Kandidaten lange als Favoriten galten. Insbesondere Joe Chialo, der Berliner Kultursenator, und Christiane Schenderlein, kulturpolitische Sprecherin der Unions-Fraktion im Bundestag, wurden haeufig als potenzielle Nachfolger fuer Claudia Roth genannt. Laut Tagesspiegel hat Chialo moeglicherweise wegen seiner Rolle in den Sparverhandlungen fuer den Berliner Haushalt an Unterstuetzung verloren.
Obwohl Weimer nicht als klassischer Kulturpolitiker gilt, ist er durchaus kulturell interessiert. Er schaetzt laut BILD „Goethe noch mehr als Schiller“ und gilt als leidenschaftlicher Opernliebhaber, der regelmaessig die Festspiele in Salzburg und Bayreuth besucht. Zusaetzlich spielt er Klavier und ist bekennender Fan von Eintracht Frankfurt, wo er mit seinen drei Soehnen in der Ultra-Kurve steht.
Seine politischen Ansichten sind liberal-konservativ gepraegt. 2018 veroeffentlichte er ein „Manifest des Konservatismus“, das durchaus kontroverse Thesen enthaelt. Die FAZ berichtet kritisch ueber Weimers Aussagen zur „amoralischen Renaissance“ und seine Formulierungen wie „Europa hasst seine Geschichte“, die ein moeglicherweise missverstaendliches Verstaendnis konservativer Werte offenbaren koennten.
Ein Bekannter beschreibt ihn gegenueber der BILD als „kulturpolitischen Feuerkopf“, der aehnliche Ansatze wie der fruehere Kulturstaatsminister Michael Naumann verfolge. Zugleich wird Weimer mit dem Grundsatz zitiert: „Kultur muss sich selbst tragen koennen“ – eine Haltung, die seinen wirtschaftsliberalen Ansatz auch im Kulturbereich andeutet.
Als Kulturstaatsminister stehen Weimer bereits in den kommenden Monaten wichtige Aufgaben bevor. So wird er im Herbst die Frankfurter Buchmesse eroeffnen und sich mit bedeutsamen kulturellen Veranstaltungen wie dem Verlagspreis und der Vorbereitung der naechsten Documenta beschaeftigen muessen.
Die Reaktionen auf seine bevorstehende Ernennung fallen gemischt aus. Waehrend Friedrich Merz sich offenbar bewusst fuer einen Kandidaten entschieden hat, der neue Akzente setzen koennte, herrscht im Kulturbetrieb laut Tagesspiegel Ueberraschung bis Skepsis angesichts von Weimers fehlendem kulturpolitischen Profil.
Beobachter interpretieren diese Personalie als Hinweis darauf, dass der neuen Bundesregierung unter Merz die Medienpolitik wichtiger erscheint als klassische Kulturpolitik. Diese Schwerpunktsetzung koennte die Kulturfoerderung in Deutschland in den kommenden Jahren massgeblich beeinflussen.
Weimer selbst ist CDU-nah, ohne jedoch Mitglied der Partei zu sein. Seine enge Beziehung zu Friedrich Merz hatte bereits in der Vergangenheit Geruechte ueber moegliche Regierungspositionen angeheizt. Nun wird er die Chance haben, seine Vorstellungen fuer die deutsche Kulturlandschaft umzusetzen – und zu beweisen, dass ein Wirtschaftsexperte auch in der Kulturpolitik neue Impulse setzen kann.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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