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today06.04.2025
Wolfgang Niedecken, der 74-jährige Frontmann der Kölschrock-Band BAP, hat bei der Verleihung der Radio Regenbogen Awards deutliche Kritik an der deutschen Medienlandschaft geaeussert. Der für sein Lebenswerk ausgezeichnete Musiker bendaempelt, dass Songs mit klarer Haltung gegen Rechtsextremismus kaum Gehoer im Radio finden. „Die Kuenstler warten ja eigentlich nur darauf, dass man tatsaechlich diese Songs auch spielt im Radio, die dagegen sind. Aber das passiert ja nicht“, so Niedecken in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Seine Forderung ist klar: Die Medien muessen im Kampf gegen rechte Stroemungen eine aktivere Rolle einnehmen.
Die Kritik des BAP-Sängers zielt vor allem auf die fehlende Bereitschaft der Medienhäuser ab, Musik mit politischer Botschaft gegen Rechtsextremismus zu verbreiten. „Die Medien muessen dabei mitspielen“, betont Niedecken und fordert mehr Offenheit von Radiosendern, um eine breitere Oeffentlichkeit zu erreichen. In seinen Augen reicht es nicht aus, wenn Kuenstler sich engagieren, aber ihre Botschaften nicht die noetige Plattform erhalten.
Wolfgang Niedecken gehoert zu den politisch engagiertesten Musikern Deutschlands und setzt sich seit Jahrzehnten aktiv gegen Rechtsextremismus ein. „Wo ich kann, mache ich etwas, ohne mich zu inflationieren – das ist das Kunststueck natuerlich“, erklaert er seinen Ansatz. Dabei geht es ihm um ein kontinuierliches, aber nicht aufdringliches Engagement.
Besonders hervorzuheben ist seine Mitgliedschaft in der Kuenstler- und Musikerinitiative „Arsch huh, Zäng ussenander“, die als eine der einflussreichsten Bewegungen gegen Rassismus und Neonazis in Deutschland gilt. Im Jahr 1992 mobilisierte die Initiative etwa 100.000 Menschen zu einer beeindruckenden Demonstration gegen Rechts in Köln – ein Meilenstein im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit.
Fuer Niedecken ist Musik nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein wichtiges Medium, um gesellschaftliche Botschaften zu transportieren. Der Koelner Musiker glaubt an die Kraft der Musik, Menschen zu erreichen und zum Nachdenken anzuregen. „Es ist wichtig, dass wir als Kuenstler unsere Stimme erheben und gegen diese Tendenzen angehen“, betonte er in frueheren Interviews.
Bei der Preisverleihung in Rust wurde Niedecken für sein Lebenswerk geehrt. In seiner Dankesrede sprach er neben seinem Engagement gegen Rechts auch aktuelle politische Themen an. So forderte er unter dem Applaus des Publikums: „Wenn wir die Ukraine im Stich lassen, dann stimmt hier was nicht. Wir duerfen die Ukraine nicht im Stich lassen.“
In seinen oeffentlichen Aeusserungen kritisiert Niedecken immer wieder das „Schweigen der Mehrheit“ gegenueber rechten Ideologien. Er appelliert an die Gesellschaft, klare Positionen zu beziehen und sich aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus einzusetzen. Der Musiker sieht die Gefahr, dass durch Ignorieren dieser Problematik kein Fortschritt erzielt wird.
„Die Kuenstler allein koennen das nicht stemmen“, erklaert Niedecken. „Wir brauchen eine Medienlandschaft, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist und aktiv zur Aufklaerung beitraegt.“ Seine Kritik richtet sich dabei nicht nur an Radiosender, sondern an alle Medienformen, die seiner Meinung nach zu oberflaechlich berichten und zu wenig hinter die Kulissen blicken.
Die Aussagen des BAP-Frontmanns stoessen auf geteilte Reaktionen. Waehrend viele Kuenstlerkollegen seine Position unterstuetzen, verweisen Medienvertreter auf wirtschaftliche Zwaenge und Publikumsinteressen, die bei der Programmgestaltung beruecksichtigt werden muessen. Der Kabarettist Hannes Ringlstetter, der die Laudatio auf Niedecken hielt, unterstrich dessen Einfluss: „Ich hab durch Dich angefangen, mich an meine Akkorde zu wagen.“ Er lobte besonders Niedeckens Loyalitaet und seinen Humor, der sich dadurch auszeichne, ueber sich selbst lachen zu koennen, nicht ueber andere.
Mit seiner Kritik stoest Wolfgang Niedecken eine wichtige Debatte an: Welche Rolle sollen und koennen Medien im Kampf gegen Rechtsextremismus spielen? Wie kann eine ausgewogene Berichterstattung aussehen, die gleichzeitig klare demokratische Werte vertritt? Diese Fragen bleiben aktuell und werden durch die Stimme des engagierten Musikers in den oeffentlichen Diskurs getragen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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