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Zsolt Löw übernimmt RB Leipzig: Vom Co-Trainer zum Chef an der Seitenlinie

today31.03.2025

Hintergrund

Nach der überraschenden Entlassung von Marco Rose hat RB Leipzig schnell reagiert und mit Zsolt Löw einen alten Bekannten zurück nach Sachsen geholt. Der 45-jährige Ungar, der bereits von 2015 bis 2018 als Co-Trainer in Leipzig arbeitete, übernimmt das Team bis zum Saisonende. Für den langjährigen Assistenten von Thomas Tuchel ist es die erste Station als Cheftrainer im Profifußball. Löw steht vor der Herausforderung, die sportliche Talfahrt der Leipziger zu stoppen und die Qualifikation für die Champions League zu sichern.

Eine Rückkehr mit großen Erwartungen

Zsolt Löw übernimmt RB Leipzig: Vom Co-Trainer zum Chef an der Seitenlinie

Zsolt Löw ist kein Unbekannter in Leipzig. Als Co-Trainer unter Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick hat er den Bundesliga-Aufstieg 2016, die Vizemeisterschaft 2017 und das Champions League-Debüt im selben Jahr miterlebt. Nach seiner ersten Zeit bei RB Leipzig sammelte er als rechte Hand von Thomas Tuchel bei europäischen Spitzenklubs wie Paris Saint-Germain, FC Chelsea und zuletzt beim FC Bayern München wertvolle Erfahrungen und beeindruckende Titel.

Marcel Schäfer, Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig, erklärt die Entscheidung für Löw: „Zsolt Löw bringt alles mit, um schnell eine Trendwende und einen deutlichen Leistungsschub herbeizuführen: außerordentlich viel Erfahrung, äußerst erfolgreiche Arbeit bei europäischen Topclubs und die richtige Ansprache.“ Gleichzeitig betonte er: „Nicht zuletzt das Team ist nun in der Pflicht, gemeinsam mit Zsolt das Ruder herumzureißen.“

Ein beeindruckender Titelsammler als Assistent

Obwohl dies Löws erste Station als Cheftrainer ist, kann er auf eine erfolgreiche Karriere als Co-Trainer zurückblicken. Zu seinen größten Erfolgen zählen der Champions League-Sieg mit dem FC Chelsea 2021, die deutsche Meisterschaft mit Bayern München 2023 sowie die französischen Meistertitel mit Paris Saint-Germain in den Jahren 2019 und 2020. Auch in Österreich sammelte er bereits Erfahrung und gewann mit Red Bull Salzburg 2015 das Double aus Meisterschaft und Pokal.

Löw, der in Spielerkreisen den Spitznamen „Jogi“ trägt – angelehnt an den ehemaligen Bundestrainer und die Aussprache seines Vornamens – bringt auch Erfahrung als aktiver Spieler mit. Er absolvierte 147 Erst- und Zweitligaspiele für Energie Cottbus, Hansa Rostock, TSG Hoffenheim und Mainz 05 und bestritt 26 A-Länderspiele für Ungarn.

Fokus auf unmittelbare Herausforderungen

„Unser ganzer Fokus gilt den maximal neun verbleibenden Spielen in dieser Saison“, erklärt Löw zu seiner neuen Aufgabe. „Wir haben noch in zwei Wettbewerben die Möglichkeit, unsere Ziele zu erreichen. Wir werden alles daran setzen, das Pokalfinale in Berlin zu erreichen und das Maximale aus der restlichen Bundesligasaison herauszuholen.“

Seine erste große Bewährungsprobe steht bereits übermorgen an: Im DFB-Pokal-Halbfinale trifft RB Leipzig auf den VfB Stuttgart. In der Bundesliga belegen die Sachsen derzeit nur den sechsten Tabellenplatz und müssen um die Champions-League-Qualifikation bangen. Nach der 0:1-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am Wochenende, die letztlich zur Entlassung von Marco Rose führte, stehen die Leipziger mit 42 Punkten aus 27 Spielen unter Druck.

Unterstützung durch erfahrenen Co-Trainer

Bei seiner Aufgabe wird Löw von Peter Krawietz unterstützt, einem erfahrenen 53-jährigen Co-Trainer, der ebenfalls neu zum Team stößt. Das erste gemeinsame Training leitete Löw bereits gestern um 14:00 Uhr, nur wenige Tage vor dem wichtigen Pokalspiel.

Während Löw sich auf die verbleibenden Spiele der laufenden Saison konzentriert, arbeitet die Vereinsführung parallel bereits an der Besetzung des Trainerpostens für die kommende Spielzeit 2025/26. Die Interimslösung mit Löw soll vor allem einen neuen Impuls setzen und die sportliche Wende herbeiführen.

Rose hinterlässt große Fußstapfen

Trotz der jüngsten Ergebniskrise zählt Marco Rose mit einer Punktebilanz von 1,86 Punkten pro Spiel in 125 Begegnungen zu den erfolgreichsten Trainern in der Geschichte von RB Leipzig. Unter seiner Führung gewann das Team 2023 den DFB-Pokal und qualifizierte sich in beiden Jahren für die Champions League. Dennoch sah die Vereinsführung nach der Niederlage gegen Mönchengladbach den Zeitpunkt gekommen, einen Trainerwechsel vorzunehmen.

Für Zsolt Löw bietet sich nun die Chance, seine Qualitäten als Cheftrainer unter Beweis zu stellen und gleichzeitig seinem ehemaligen Arbeitgeber aus einer schwierigen Situation zu helfen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Ungar die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen kann.

Geschrieben von: RadioMonster.FM