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Flash – Steckbrief, Songs & Konzerte

today13.11.2024

Hintergrund

Flash war eine einflussreiche britische Progressive-Rock-Band, die in den frühen 1970er Jahren ihre größten Erfolge feierte. Gegründet vom ehemaligen Yes-Gitarristen Peter Banks, schaffte die Gruppe mit ihrem charakteristischen Sound und Hits wie „Small Beginnings“ den Durchbruch in den USA und hinterließ trotz ihrer kurzen aktiven Zeit einen bleibenden Eindruck in der Musikwelt.

KünstlernameFlash
MitgliederPeter Banks, Colin Carter, Ray Bennett, Mike Hough
GenreProgressive Rock
Größter HitSmall Beginnings
Gründungsjahr1971
Auflösungsjahr1973 (Wiedervereinigung 2010-2013)
LandGroßbritannien

Die Entstehung einer Progressive-Rock-Legende

Webradio Steckbrief - Flash

Die Geschichte von Flash beginnt im August 1971 in London, als der talentierte Gitarrist Peter Banks nach seinem Ausstieg bei der Progressive-Rock-Band Yes ein neues musikalisches Kapitel aufschlagen wollte. Banks, der bereits als innovativer Gitarrist bekannt war, versammelte eine Gruppe talentierter Musiker um sich: den charismatischen Sänger Colin Carter, den vielseitigen Ray Bennett am Bass und Mike Hough am Schlagzeug. Ursprünglich war auch Tony Kaye, ein weiteres ehemaliges Yes-Mitglied, als Keyboarder dabei, entschied sich jedoch bald, die Band zu verlassen, um die Gruppe Badger zu gründen.

Die Chemie zwischen den verbliebenen vier Musikern stimmte von Anfang an. Sie teilten eine gemeinsame Vision für komplexe, aber zugängliche Progressive-Rock-Musik, die sowohl technisches Können als auch eingängige Melodien vereinen sollte. In einer Zeit, in der Progressive Rock in Großbritannien florierte, mit Bands wie Yes, Genesis und King Crimson an der Spitze, wollte Flash seinen eigenen unverwechselbaren Platz in dieser aufregenden Musikszene finden.

Die Band begann sofort mit intensiven Proben und dem Schreiben von Material für ihr Debütalbum. Der Sound von Flash war unverkennbar vom frühen Yes beeinflusst, was angesichts von Banks‚ Vergangenheit nicht überraschend war, aber sie entwickelten schnell ihre eigene musikalische Identität. Die Kombination aus Banks‚ virtuosem Gitarrenspiel, Carters ausdrucksstarker Stimme und dem soliden Rhythmusfundament von Bennett und Hough schuf einen einzigartigen Klang, der sowohl komplex als auch eingängig war – ein perfektes Gleichgewicht für den Erfolg im Progressive-Rock-Genre.

Der Durchbruch und die erfolgreichen Jahre

Der Winter 1971/72 markierte einen Wendepunkt für Flash, als sie ihr selbstbetiteltes Debütalbum „Flash“ aufnahmen. Das Album wurde ein beachtlicher Erfolg und verkaufte über 100.000 Exemplare – eine beeindruckende Zahl für eine neue Progressive-Rock-Band. In den USA erreichte das Album Platz 33 der Billboard Top 200 Charts und hielt sich bemerkenswerte 29 Wochen in den Charts. Besonders bemerkenswert war der Erfolg der Single „Small Beginnings“, die bis auf Platz 29 der Billboard Hot 100 kletterte und 12 Wochen in den Charts verblieb.

Der Erfolg in den USA war für eine britische Progressive-Rock-Band dieser Zeit ungewöhnlich und öffnete Flash Türen für ausgedehnte Tourneen durch Nordamerika. Die Band nutzte diese Gelegenheit und baute eine treue Fangemeinde auf, die ihre energiegeladenen Live-Auftritte zu schätzen wusste. Die komplexen Arrangements ihrer Studioaufnahmen übersetzten sich hervorragend in mitreißende Live-Performances, bei denen besonders Peter Banks‚ Gitarrenkünste und Colin Carters charismatische Bühnenpräsenz hervorstachen.

Beflügelt vom Erfolg ihres Debüts veröffentlichte Flash 1972 ihr zweites Album „In the Can“. Obwohl es nicht ganz an den kommerziellen Erfolg des Debüts heranreichte, schaffte es das Album immerhin auf Platz 121 der US-Charts und hielt sich 13 Wochen. Die musikalische Entwicklung der Band war deutlich zu hören – die Kompositionen wurden noch ausgefeilter, die Arrangements komplexer, ohne dabei die Zugänglichkeit zu verlieren, die ihren Debüterfolg ausgemacht hatte.

1973 folgte ihr drittes Studioalbum „Out of Our Hands“, das auf Platz 135 der US-Charts landete und sich 8 Wochen halten konnte. Das Album wurde unter dem Titel „Flash – featuring England’s Peter Banks“ veröffentlicht, was bereits auf interne Spannungen hindeutete. Trotz des soliden Materials und der treuen Fanbasis begann der kommerzielle Erfolg nachzulassen, was zu wachsenden Spannungen innerhalb der Band führte.

Das Ende einer kurzen, aber intensiven Ära

Die nachlassenden Verkaufszahlen und die zunehmenden kreativen Differenzen innerhalb der Band führten schließlich zum Bruch. Im November 1973, während einer Tour in Albuquerque, New Mexico, verließ Peter Banks die Gruppe, was faktisch das Ende von Flash bedeutete. Die Band hatte in ihrer kurzen Lebensdauer von gerade einmal zwei Jahren drei Alben veröffentlicht und einen beachtlichen Eindruck in der Progressive-Rock-Szene hinterlassen.

Nach der Auflösung gingen die Bandmitglieder getrennte Wege, blieben aber der Musik treu. Ray Bennett und Colin Carter arbeiteten weiterhin zusammen in verschiedenen Projekten wie Blaze und Storm, konnten jedoch nicht an den früheren Erfolg von Flash anknüpfen. Peter Banks setzte seine Karriere als Solokünstler fort und veröffentlichte mehrere Alben, darunter „Two Sides of Peter Banks“ (1973) und „Instinct“ (1994).

In den 1980er Jahren gab es Versuche, Flash wiederzubeleben, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. Die Musiklandschaft hatte sich verändert, und Progressive Rock war nicht mehr so populär wie in den frühen 1970er Jahren. Dennoch blieb das Interesse an der Musik von Flash bei einer treuen Fangemeinde bestehen, was zur Veröffentlichung von „Psychosync“ im Jahr 1997 führte, einer Compilation von Live-Aufnahmen, die das Können der Band auf der Bühne dokumentierte.

Die Musik von Flash erlebte in den folgenden Jahrzehnten immer wieder kleine Revivals, wenn neue Generationen von Musikliebhabern die komplexen und dennoch zugänglichen Kompositionen der Band entdeckten. Ihr Einfluss auf nachfolgende Progressive-Rock-Bands ist unbestreitbar, und ihre Alben werden von Kennern des Genres nach wie vor geschätzt.

Das unerwartete Comeback und das Vermächtnis

Geschrieben von: RadioMonster.FM